
Am Freitag ging es erst mal um 11 Uhr mit der Fahrerbesprechung los, wo uns erklärt wurde, wie das Freie Training, das Qualifying und das Rennen ablauft, und auf was wir in der ersten Rennrunde achten sollten.
Desweiteren wurde uns in der Fahrerbesprechung noch erklärt, wie wir uns vor der Kamera verhalten sollen, da ja „Premiere“ die Rennwochenenden verfilmt.
Gegen Mittag ging es dann mit dem Freien Training weiter. Bis zur Hälfte des Freien Trainings waren wir richtig gut dabei, wir lagen immer unter den ersten 5. Erst gegen Ende fielen wir auf Position 8 zurück, das lag aber auch daran, das fast alle neue Reifen fuhren ausser wir, wir fuhren unsere Testreifen von Lausitz noch.

Am Nachmittag machten wir dann noch ein paar kleine Veränderungen am Auto und kontrollierten noch mal die Spur und die Radlast des Autos. Gegen Abend hin setzte ich mich dann mit meinen Ingenieur zusammen, und wir machten einen Plan für das morgen anstehende Qualifying über die Vorgehensweise..

Nachdem der Motor und das Getriebe schon auf Betriebstemperatur waren fuhr ich raus, fuhr meine Reifen schön warm. Nach der dritten Runde fing ich dann richtig an zu pushen, doch ich habe leider nicht richtig bemerkt, dass meine Hinterreifen noch nicht die optimale Betriebstemperatur hatten, somit brach mir das Auto in der Trippel links aus und ich rutsche ins Kiesbett.
Als ich aus dem Kiesbett wieder raus fuhr, habe ich gleich bemerkt, das ich nicht mehr den vollen Bremsdruck hatte, und fuhr somit an die Box. Dort stellten meine Mechaniker fest, das ich mir durch meinen Ausritt die hintere Bremsleitung abgefahren hatten. Somit war das erste Qualifying für mich beendet und landete dadurch leider nur auf Platz 17.
Wir hatten richtig Stress, weil das zweite Qualifying war direkt 10 Minuten später, und meine Mechaniker hatten nicht viel Zeit, die Bremse wieder in Schwung zu bringen. Als das zweite Zeitraining schon 5 Minuten begonnen hat, war meine Bremse auch wieder repariert, ein Lob an mein Team, die haben da echt einen Top Job gemacht.
So fuhr ich mit einen leicht demolierten Auto in das zweite Qualifying, weil ich hatte mir durch meinen Ausritt auch noch ein Airodynamic-Teil abgefahren. Nach 6 Runden beendete ich dann das Qualifying, weil mein vorderer Bremsdruck auch noch ausfiel und mein Grip an der Hinterachse war durch das fehlende Teil auch nicht mehr der Beste. Bitteres Resultat: Position 19 im 2. Qualifying.
Alsdann reparierten meine Mechaniker unter Zeitdruck wieder mein Auto, das 1. Rennen startete in 2 Stunden.

Ich hielt mich in der ersten Kurve aus allem raus, weil das echt ein sau blödes Eck ist. Die erste halbe Runde lief alles ganz human ab, aber dann drehte sich plötzlich ein Auto vor mir, und ich konnte nur noch durch das Kiesbett ausweichen.
Ich konnte aber weiterfahren, aber gleich zwei Kurven später stand das nächste Auto auf der Strecke, ich konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und blieb mit meinem Heckspoiler an seinem Heckspoiler hängen und fuhr ihn mir somit ab.

Weg zurück in die Boxengassen drehte ich mich noch einmal, und ein anderes Auto fuhr mir direkt ins Getriebe so, dass mein linkes Hinterrad davon flog. Als ich aus dem Auto ausgestiegen bin, dachte ich mir, das darf doch nicht wahr sein!
Soviel Pech und das alles in einer Runde, aber das ist halt nun mal Motorsport und machte mir dann kein Kopf mehr darüber, sondern schaute nur noch nach Vorne. Nämlich auf mein 2. Rennen!.

Am Sonntagmorgen ging es dann um 10 Uhr weiter ich musste den Formel ADAC mit dem Premiere Fernsehteam vorstellen. Ich war am Amfang sehr nervös, war immerhin mein erster Fernsehauftritt, aber nach ein Paar Minuten ging es, und es machte einen riesigen Spaß, den Bericht kann man sich am 18.05.2008 um 9 Uhr am Sonntag morgen auch anschauen auf Premiere Sport.


Diesmal dachte ich mir nur, in den ersten zwei Runden halte ich mich mal aus allem raus, denn noch mal wollte ich kein kaputtes Auto riskieren.

Nach der 7. Runde lag ich auf Position 13. und musste eine Riesenlücke nach vorne fahren, das ist mir dann auch nach der 10. Runde gelungen und somit hing ich meinem Vordermann im Getriebe.

Ich tat mir sehr schwer, weil ich in den Runden davor meine Hinterreifen sehr beansprucht habe und dadurch war mein Auto sehr leicht auf der Hinterachse.
2 Runden vor Schluss schaffte ich es aber trotzdem mein Vordermann zu überholen und fuhr somit mein Rennen auf Position 11 nach Hause. Ich hab mich riesig gefreut, weil mein Rennen war echt Top von 19 auf 11 damit kann man sich sehen lassen.
Echt schade, dass ich das Qualifying versaut habe. Es gratulierten mir nach dem Rennen sehr viele Leute, auch Teamchefs aus anderen Teams, sie meinten immer nur, „das Rennen war echt geil, du hast echt gut überholt!“.

Somit war das Wochenende durch das zweite Rennen wieder ein bisschen erfolgreicher, auch wenn wir keine Punkte eingefahren haben, aber wir wissen ganz genau, dass wir von den Zeiten unter den ersten 5 Plätzen mitfahren können.

dv photos Marco Knisse automobilsport.com
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